Razzia bei NCOZ! Der Motol-Direktor Ludvík wurde festgenommen und auch sein Auto beschlagnahmt.

Der Grund waren verdächtige Bauaufträge im Wert von über vier Milliarden Kronen, zu denen auch die Renovierung des Blauen Pavillons zählte. Die Polizei hat 16 Personen, darunter Ludvík, seinen Stellvertreter Pavel Budinský und den Anwalt Miroslav Jansta, wegen Bestechung, Geldwäsche und der Schädigung der finanziellen Interessen der EU angeklagt.

Die Polizei hat das Büro des Direktors versiegelt und es bis in die späten Nachtstunden bewacht.

Es wurden auch Hausdurchsuchungen in Ludvíks Prager Villa durchgeführt, wo sich Polizisten, Juristen und Zollbeamte abwechselten. Die Ermittler setzten einen speziell ausgebildeten Hund zur Auffindung von Bargeld ein. Zudem brachten die Zollbeamten ein spezielles Fahrzeug mit Schachtkamera zum Einsatz.

Polizeidokumenten zufolge wurden Verschwörungstreffen zwischen Ludvík, Budinský und weiteren Akteuren aufgedeckt, bei denen die Bestechungsgelder in Millionenhöhe liefen. Das Vorgehen umfasste angebliche Geldtransfers ins Ausland. Die Polizei ließ zudem Ludvíks luxuriöses Audi A8 beschlagnahmen.

Gesundheitsminister Vlastimil Válek entließ Ludvík umgehend aus seinem Amt. Die Kündigung wurde ihm von einem Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums während der Hausdurchsuchung persönlich überbracht.

Die vorübergehende Leitung des Krankenhauses wurde der stellvertretenden Leiterin Lucie Valentová-Bartáková übertragen.

Gegen 22 Uhr stieg Ludvík in Begleitung von Polizisten der NCOZ in seiner Garage in ein Polizeiauto, das ihn zur Befragung in die Dlážděná Straße brachte.

Um 2 Uhr morgens fuhr das Fahrzeug mit ihm vermutlich zur vorläufigen Ingewahrsamnahme weg. Weitere Beschuldigte wurden von den Polizisten ebenfalls zur Dienststelle der NCOZ in die Dlážděná Straße gebracht. Ihre Befragungen werden bis in den Morgen andauern.